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Wheelstrategie deine Einkommensstrategie?

Disclaimer: Alles was im nachfolgenden Blogbeitrag erläutert wird, ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung, keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren und Derivaten. Ich tue mein Wissen kund, um den Leser mit der Wheelstrategie vertraut zu machen. Was du aus diesen Inhalten machst oder auch nicht, obliegt deiner Entscheidung allein. Ich kann dafür keinerlei Haftung übernehmen. Genauso kann ich keine Grantie für Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben  machen. Börsengeschäfte sind riskant und können zum Totalverlust führen.

Die Wheelstrategie ist eine Strategie für Investoren, die mittels Optionen ihre Rendite verbessern wollen. Diese Strategie ist einfach und relativ sicher. Du erzielst zusätzliche Erträge und musst nicht wissen, wohin sich der Aktienkurs entwickelt.

Im Prinzip gehst du folgende fünf Schritte:

Erstens: du erstellst dir eine Watchliste von qualitativ hochwertigen Aktien, das sind oft Dividendenaristokraten (siehe David-Fish-Liste – Dividend Champions Excel Spreadsheet).

Zweitens: Du verkaufst eine PUT-Option auf diese Aktie. Der Käufer dieser PUT-Option will sich gegen fallende Kurse absichern. Du verkaufst ihm die dementsprechende „Versicherung“.

Beispiel: Coca-Cola, Kürzel: KO

Coca-Cola steht am 02.08.21 16:11 bei 57,05 USD.

Du verkaufst eine PUT-Option (rote Linie) für 53,50 USD. Das bedeutet, der Käufer deiner PUT-Option möchte sich gegen fallende Kurse absichern. Wenn der Kurs von KO unter 53,50 USD fällt, hat der Käufer das Recht, dir die Aktie zu 53,50 USD zu verkaufen und du (Verkäufer/Stillhalter) hast die Verpflichtung die Aktie für 53,50 USD abzunehmen, auch wenn die Aktie tiefer notiert z.B. bei 40 USD. 

Eine Option umfasst immer 100 Aktien, d.h. ich muss 5.350,- USD (100 Aktien *53,50 USD/Aktie) in Reserve haben, um meine Verpflichtung ggf. erfüllen zu können.

Für diese Verpflichtung erhalte ich sofort eine Optionsprämie von  65 USD. Das ist die „Versicherungsprämie“ bis zum 17.09.21 (grüne Linie) . Für diese PUT-Option hinterlege ich eine Sicherheistleistung (Margin) von 552 USD. Wenn der Käufer der Option bis dahin sein Recht nicht in Anspruch nimmt verfällt die Option wertlos und ich behalte die Prämie.

Im obigen Screen siehst du folgendes: rechts stehen die PUTS (gelb markiert), in der Mitte stehen die Strikes (hier 55 und 52,50 auch gelb markiert) und rechts davon stehen die Optionsprämien für 1 Aktie – bei Strike 55 beträgt die Prämie zwischen 62 (0,62 mal 100) und 65 USD (bei Strike 52,50 beträgt die Prämie 25 bis 27 USD). Je weiter weg der Strike vom aktuellen Kurs, desto geringer fällt die Prämie aus, je näher ich am aktuellen Preis bin, desto höher fällt die Prämie aus. Für einen Strike von 53,50 gibt es aktuell kein Angebot. Das soll auch nur beispielhaft dargestellt werden. Zur Illustration arbeite ich mit einer PUT-Option von 55 USD weiter.

 

Während der Laufzeit bis zum 17.09.21 gibt es zwei mögliche Szenarien:

1. Der Kurs von KO fällt während der Laufzeit nicht unter 55 USD und ich kann meine Prämie von 65 USD behalten (62 USD bei Berücksichtigung von 3 USD Gebühren).

2. Der Kurs von KO fällt unter 55 USD und der Käufer macht von seinem Recht Gebrauch. Jetzt bin ich verpflichtet ihm 100 Aktien zu 55 USD abzunehmen – unabhänig davon, wie tief der Kurs der Aktie tatsächlich ist und kann meine Prämie behalten.

 

Szenario 1:  Ich erhalte eine Prämie von 62 USD dafür, dass ich von heute (02.08.21) bis zum 17.09.21 stillhalte. Als Sicherheit hinterlege ich eine Margin von 552 USD.

Der Kurs bleibt über 55 USD und ich kann die Prämie behalten. Meine Rendite bezogen auf meine Margin beträgt 62/552*100 = 11,23 % (ROI)

Die 11,23 % erziele ich innerhalb von 45 Tagen. Ich kann also bei 360 Tagen im Jahr diesen Deal 360/45 = 8 mal machen und erhalte rechnerisch eine Rendite von 89,94 % p.a..

Bezogern auf meine Risiko (Abnahme von 100 Aktien zu 55 USD) sieht die Renditerechnung folgendermaßen aus: 62/5.500*100 = 1,13 % bei 45 Tagen, also rechnerisch 9,02 % p.a.

Du startest wieder bei Punkt 2 und verkaufst erneut PUT-Optionen, u.s.w.u.s.f.!

Szenario 2: Der Kurs fällt beispielsweise auf 52,50 USD und der Käufer nimmt sein Recht in Anspruch. Mir werden 100 Aktien zu 55 USD eingebucht, statt heute 57,05 USD zu bezahlen.

Die aktuelle Quartalsdividende von KO beträgt 0,42 USD, also 42 USD bei 100 Aktien.

Wenn ich bei 57,05 gekauft hätte, wäre meine Dividendenrendite 168/5.705*100 = 2,94 %.

Durch den Einkauf mit Rabatt von rd. 3,5 % erhöht sich die Dividendenrendite auf 3,05 %.

Fortan kann ich die quartalsweise Dividende kassieren und habe ein qualitativ gutes Unternehmen zu meinem Wunschpreis erworben.

Anmerkung: Ich kann auch durch eine Reparaturstrategie (Rollen) bis zum 17.09.21 eingreifen, was aber nicht Bestandteil der Wheelstrategie ist.

Drittens: wurden mir 100 Aktien eingebucht und ich bin während der Laufzeit dividendenberechtigt.

Viertens: Verkaufe ich eine CALL-Option auf meine bestehende Aktienposition. Ich nehme wieder eine Stillhalterposition ein, weil ich die Verpflichtung eingehe und dem Käufer der Option das Recht einräume, meine Aktien z.B. für 57 USD zu liefern. Das bedeutet, ich erhalte wieder eine Prämie dafür, dass der Käufer das Recht erhält, meine Aktien für 57 USD zu bekommen, auch wenn der Kurs der Aktie höher sein sollte.

Im 1. Szenario bleibt der Kurs unter 57 USD und ich behalte meine Prämie.

Du verkaufst wieder CALL-Optionen.

im 2. Szenario steigt der Kurs innerhalb der Laufzeit der Option auf z.B. 60 USD. Ich darf meine Prämie behalten, muss dem Käufer aber 100 Aktien zu 57 USD liefern.

Fünftens: Der Prozess beginnt von neuem. Ich habe meine Coca-Cola-Aktien verkauft und beginne wieder bei Schritt Zweitens.

Du verkaufst wieder PUT-Optionen auf deine Aktien in der Watchliste.

 

Überblick über die Wheelstrategie:

Wenn du auch diese Strategie fahren willst, kannst du auf mein Controllinginstrument zurückgreifen. Hier findest du das Excel-Tool. Ich rufe täglich die TWS (Traderworkstation) kurz auf und prüfe den Stand der Optionen und trage das in das Excel-Tool ein.

Diese Strategie funktioniert nur mit einem Marginkonto. Ich finde u.a. interaktive brokers optimal. Da mein Englisch nicht so komfortabel ist und ich deutschen Service schätze, bin ich bei CAP-Trader, einem deutschsprachigen Ableger (sog. Reseller).

Ein DEMO-Konto kannst du hier eröffnen: